Dies sind die am häufigsten gestellten Fragen. Und die Antworten sind nicht ganz einfach.
1a) Die Abhängigkeit
Der Wirkstoff im Cannabis (THC – TetraHydroCannabinol) macht nicht psychisch oder körperlich abhängig. Das bedeutet: Es sind zur Zeit keine medizinischen Mechanismen bekannt, dass THC z.B. das Dopaminsystem des Gehirns durcheinander bringen könnte. Auf den ersten Blick scheint Cannabis also völlig unkritisch und unterscheidet sich damit deutlich von Alkohol und Nikotin… das ist die medizinische Seite.
Aber: die psychologische Seite sieht anders aus. Das Gewöhnungspotential von THC ist groß. Da dieser Stoff so angenehm wirkt, ist der User schnell verführt, sich täglich einen Joint zu gönnen. Und dann ist der Schritt nicht mehr weit, dass der Mensch glaubt, nicht mehr auf THC verzichten zu können.
Der Konsument glaubt jederzeit aufhören zu können – er “will” aber nicht. Dies ist eine gefährliche Falle. Dieses Stadium zeigt, dass der Betroffene mit seinem Bewusstsein nicht korrekt umgehen kann. Er sollte umgehend für einen Monat das Cannabis komplett absetzen.
Womit könnte man dieses Maß an Gewöhnung vergleichen? Vielleicht mit der Gewöhnung an den Fernseher. Viele Menschen schauen jeden Tag in die Röhre: morgens zum Frühstück, die erste Stunde des Feierabends, und dann abends ab 20:00 Uhr bis zum Einschlafen. Jeden Tag. Was passiert, wenn man vorschlagen würde: “Schalte den Fernseher die nächsten vier Wochen nicht ein”? Die meisten Konsumenten würden sagen: “Das könnte ich, wenn ich wollte – ich will aber nicht”. Diese Lüge ist vergleichbar mit der Lüge des Cannabis-Konsumenten.
Dieser Vergleich soll die Cannabis-Gewöhnung nicht verharmlosen. Die Botschaft lautet: Wenn Du einmal in der Woche Cannabis zu Dir nimmst, dann ist alles in bester Ordnung; Du befindest Dich in einer stabilen Bahn.
Wenn Du hingegen öfter Cannabis konsumierst, dann begibst Du Dich in Richtung der Gewöhnungsfalle. Langsam aber sicher gerätst Du Dich in eine Spirale der Gewöhnung, die vielleicht bald von einer Abhängigkeit nicht mehr zu unterscheiden ist.
ACHTUNG: Der klassische Joint enthält ja bekanntlich Tabak und Cannabis. Nicht wenige Effekte eines Joints (z.B. das Abhängigkeitspotential) sind auf das Nikotin des Tabaks zurückzuführen.
“Ich sehe keine Probleme, wenn 30- bis 40-Jährige gelegentlich einen Joint rauchen”, sagt Karl-Arthur Kovar, Präsident der Gesellschaft für Suchtforschung.
Es gibt einen interessanten Test, der Anhaltspunkte gibt, ob man abhängig geworden ist.
1b) Die Schädlichkeit
Gesundheitlich ist Cannabis eher unschädlich. Es wirkt stark entspannend und stimmungsaufhellend und trägt im Sinne einer ganzheitlichen Medizin somit einer Gesundung bei. Der psychosomatische Aspekt der Gesundung darf nicht unterschätzt werden. Außerdem soll man nicht verschweigen, dass THC auch heute schon in der Medizin verwendet werden könnte.
Aber: Chronischer Konsum (also mehrmals die Woche) führt dazu, dass sich Abbauprodukte von THC im Körperfett ansammeln. Viele chronische Konsumenten berichten, dass das Kurzzeit-Gedächtnis nachlässt.
Besonders bei Anfängern spielt der Kreislauf etwas verrückt. Schwindelgefühle und Brechreiz sind die Folgen, insbesondere dann, wenn man sich schnell bewegt oder schnell aufsteht. Auch Ohnmachtsanfälle sind schon beobachtet worden. Grundsätzlich sollte man ein paar dicke Wolldecken bereitstellen, denn es kann einem unter Cannabis mächtig kalt werden.
Eine gefährliche Falle ist in dem Mischkonsum von Tabak und Cannabis. Beim Konsum beider Gewächse belastet man seine Atemwege unter anderem mit massenhaft Teer! Nicht zuletzt die Angewohnheit einen Joint tief einzuatmen, belastet die Lunge mehr als eine einfache Zigarette.
Wer Cannabis konsumiert hat, darf kein Auto lenken. Die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamt sich erheblich! Wenn Cannabis im Urin nachgewiesen werden kann, verliert man auch schnell seinen Führerschein, oder darf ihn evtl. erst später machen.